Eisklettern: Auf den Gipfel bei Schnee und Eis

Eisklettern – Winter-Wunderland und du mittendrin! Wenn die Felswand, an der du im Sommer noch ganz entspannt klettern konntest, zugefroren ist, gibt es dennoch eine sportliche Alternative – das Eisklettern. Eisklettern ist auch eine beliebte Idee für den Ausflug beim Wintercamping. Dadurch kannst du deine vereiste Umwelt auch außerhalb des Dachzelts erleben. Aber Vorsicht: Eisklettern ist nicht ganz ungefährlich. Damit du dich auf das sportliche Erlebnis inmitten von Eis und Schnee vorbereiten kannst, findest du hier viele Tipps zum Kurs, der Ausrüstung und den Sicherheitsmaßnahmen. Mehr zum Klettern im Allgemeinen, auch im Sommer, erfährst du hier: Klettern lernen.

Wie die Kletterhalle? Nur mit Eis und Schnee!

Eisklettern ist etwas anspruchsvoller. Wenn in den Bergen die Temperaturen unter dem Nullpunkt sind und die Wasserfälle zufrieren, dann beginnt die Saison der Eiskletterer. Diesen actionreichen Wintersport kannst du besonders gut beim Wintercamping genießen. Beim Camping wachst du direkt in der Natur auf und bleibst in der Natur. Dabei kommst du an Eissäulen, gefrorenen Wasserfällen, Eiszapfen und Gletscherwänden vorbei.

Dieser eiskalte Sport ermöglicht es, die winterliche Natur aus einer einzigartigen Perspektive zu erleben und ein unvergessliches Abenteuer zu erleben. Allerdings kannst du beim Eisklettern nicht nur Natur uns Umgebung intensiv erleben, sondern wirst auch körperlich gefordert. Daher solltest du zumindest eine geringe Vorerfahrung vom Klettern an der nicht gefrorenen Felswand haben.

Kombination aus Eisklettern & Camping

Diese Vorteile bietet dir eine Kombination aus Eisklettern und Wintercampen:

  • Verbindung zur Natur stärker beim Camping
  • Einzigartige Perspektive auf winterliche Natur
  • Körperliche Herausforderung beim Eisklettern
  • Mehr zum Camping im Schnee lernst du hier: Wintercamping

Tipp! Wenn du mit einem Dachzelt verreist, kannst du immer ganz bequem den nächsten Klettersteig anfahren. Durch das geringe Gewicht hast du dabei auch weniger Risiko im Schnee stecken zu bleiben, anders als mit einem schweren Anhänger. Viele verschiedene Dachzelt kannst du dir hier ansehen:

 Schnee, Eis und Höhenluft: Eisklettern für Anfänger

Für das Eisklettern gibt es Anfängerkurse. Dort lernst du, wie du das Eis und den Schnee richtig einschätzt und wie du die speziellen Klettergeräte, wie Eispickel, Steigeisen und Eisschrauben verwendest.

Hier siehst du, was dich in so einem Kurs erwartet:

Eispickel & Steigeisen: So kletterst du am Eis!

Um an dem Eis hochzuklettern, schlägst du abwechselnd die beiden Eispickel in die Wand. Dann sollten sie in der Regel im Eis stecken bleiben. Nur solltest du sie vertikal aushebeln, denn beim hin und her wackeln kann die Metallspitze abbrechen. Ist ein Eispickel fest im Eis verankert, steigst du mit den Füßen nach. Dein Kletterseil solltest du zwischendurch im Eis befestigen. Hier eignet sich besonders glattes und festes Eis, sodass du im Falle eines Sturzes nicht wieder den ganzen Berg herunterfällst.

Beim Eisklettern gilt vor allem eins: die Nerven behalten. Höhenangst ist hier sehr schwierig. Denn nur wer sich furchtlos auf die eisigen Höhen begibt, kann dies auch sicher tun. Deswegen solltest du ruhig und langsam den Berg emporsteigen. Dabei jeden Schritt mit Bedacht machen, um hektische Fehler zu vermeiden. Auch das Vertrauen in die Ausrüstung sollte gegeben sein. Panische Bewegungen und Fehler können zu Stürzen führen.

So geht Eisklettern:

  1. Eispickel in die Wand schlagen
  2. Mit Füßen (Steigeisen) klettern
  3. Kletterseil zwischendrin sichern
  4. Nerven behalten & ruhig bleiben

Kleidung, Schuhe & Ausrüstung: Schneefest

Bei Schnee und Eis musst du dich natürlich auch entsprechend anziehen. Dabei solltest du neben der Schneehose und der dicken Jacke, auch deine Handschuhe nicht vergessen. Dazu kommt noch die übliche Ausrüstung zum Klettern. Besonders wichtig sind dabei Klettergurt, -seile und Helm. Der Helm sollte dabei nicht zu große Belüftungsschlitze haben, da dort Eissplitter durchkommen und für ernsthafte Verletzungen sorgen können. Wenn der Kopf sicher ist, dann brauchst du noch die Eispickel und Steigeisen.

Tipp: Verwende keine Kletterschuhe in den Steigeisen. Am besten sind feste und kipphebeltaugliche Bergstiefel. Als “Kipphebel” wird die Bindung zwischen Steigeisen und Schuh beschrieben. Über die Bindung halten die Steigeisen am Schuh. Übrigens: Steigeisen sollten zum Klettern auch Zacken nach vorn haben. Da du so frontal vor dem Berg stehst, lohnt es sich, die Schienenbeine mit sogenannten “Gamaschen” zu schützen. Diese Überzüge sorgen dafür, dass Schienenbeine und Schuhe von Schlamm, Steinen und Ästen frei bleiben.

Mit dieser Packliste kannst du nichts falsch machen. Tipp: Wenn du sie ausdruckst, kannst du abhaken, was du eingepackt hast. Dann behältst du immer den Überblick, was noch fehlt.

Ausrüstung

Eingepackt?

Ausrüstung zum Klettern  ▢
Bergstiefel (keine Kletterschuhe)  ▢
Eispickel  ▢
Eisschrauben  ▢
Gamaschen  ▢
Handschuhe  ▢
Helm  ▢
Schneehose  ▢
Schneejacke  ▢
Steigeisen  ▢

Gefahren: brechendes Eis & Verirrungsgefahr

Eisklettern bietet die besondere Herausforderung, dass sich die Umgebung immer verändert. Während eine Felswand aus Stein in der Regel mehrere Jahre gleich aussieht, kann sich Eis von einem Tag auf den anderen ändern. Daher bringt dieser Sport ganz viel Abwechslung, birgt aber auch seine ganz eigenen Gefahren. Daher solltest du die Temperaturen im Gebiet beobachten. Sind diese schon länger im Minusbereich, kannst du gut Klettern und das Eis ist nicht zu frisch. Wenn die Temperaturen bereits die Null überschreiten, solltest du nicht mehr am Eis klettern.

Aufpassen: Du solltest keine unbekannten Strecken alleine klettern. Gerade bei unbekannten Strecken hilft dir ein Bergführer. Besonders als Anfänger ist es hilfreich, mit jemandem unterwegs zu sein, der sich in der Umgebung auskennt. So gehst du nicht in der Kälte verloren. Hilfreich ist es auch, wenn du ein Gelände wählst, wo du dich von oben abseilen kannst. Dann kannst du erst einmal auf kürzeren Strecken üben und musst keinen kompletten Aufstieg schaffen.

Auf diese Gefahren solltest du besonders achten beim Eisklettern:

  • Umgebung verändert sich
  • Warme Temperaturen
  • Bisher nicht kalt genug
  • Nicht alleine klettern
  • Hilfreich: von oben abseilen

Schnee am Berg: Lawinenrisiko beachten

Auch ist es wichtig, dass du die Lawinengefahr vorher immer überprüfst. Beim Eisklettern bist du einer Lawine ziemlich schutzlos ausgesetzt. Zusätzlich solltest du deine Kräfte realistisch einteilen. In der Kälte kann Übermüdung sehr schnell gefährlich werden. Es haben Eiskletterer deswegen schon Erfrierungen bekommen.

Zusätzlich immer wichtig in verschneiten Berglandschaften:

  • Lawinengefahr überprüfen
  • Kräfte realistisch einschätzen
  • Vor Erfrierungen schützen

Orte zum Eisklettern: Tirol, Alpen & Innsbruck

In diesen beiden Regionen findest du viele beliebte Routen zum Eisklettern. Darunter fallen die Alpen in Deutschland und Österreich und die österreichische Region Tirol.

Wenn du noch mehr von der Umgebung sehen und einen bestimmten Ort ansteuern möchtest, dann sind diese drei Vorschläge besonders beliebt zum Eisklettern:

Sommer oder Winter? Egal ‘ran an den Berg!

Bis zum Winter dauert es noch zu lange? Kein Problem, das klassische Klettern geht natürlich auch ohne Eis und Schnee. Was du dabei beachten solltest und wie du es am besten lernst, das erfährst du hier: