Das Leben im Dachzelt – Eine der wichtigsten und größten Entscheidungen beim Urlaub mit einem Überland-Wagen ist die Wahl deines Dachzeltes. Es gibt zahlreiche Modelle, Varianten und Optionen, die alle gar nicht aufgezählt werden können. Ansonsten könnte es eine ganze Weile dauern, um einen Leitfaden für jede Situation und eine Auflistungen für die Bedürfnisse jedes einzelnen zusammenfassen zu können. Ein besonderer Tipp, für den auch wir uns entschieden haben, ist das iKamper Skycamp, ein Hartschalen Dachzelt mit bequemem Wohnraum und zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten für 4-Personen. Für einen Überblick werde ich jetzt einmal die Pros und Contras in Bezug auf das Reisen mit einem Dachzelt hervorheben.
Camping Ratgeber:
Heimat ist da, wo der Himmel den Boden berührt
Das Wichtigste, das du beim Reisen mit Dachzelt beachten musst sind 3 Dinge: Organisation, Flexibilität und Wetter! Hier folgt nun ein übersetzter Reisebericht, im Originalen von Niko Caignie.
Stekenjokk (Schweden): Ich habe diesen Ort eigentlich nie verlassen. Wenn ich meine Augen schließe, bin ich dort (Quelle: Niko Caignie)
Irgendwo in der Nähe eines Sees in Finnland (Quelle: Niko Caignie)
Organisation: Planung, Struktur & Ordnung
Reisen ist Teamarbeit! Wenn man ans Reisen mit einem Zelt auf dem Dach denkt, hat man direkt ein romantisches Bild im Kopf: Anhalten wo und wann immer man will, schlafen in der Nähe von Seen und morgens aufwachen mit atemberaubendem Panoramablick. Das alles in entspannter und idyllischer Atmosphäre zusammen mit seinen Liebsten. Genau so kann es in der Realität auch sein! Am meisten aber begeistert doch die Tatsache, dass die meisten dieser Zelte innerhalb weniger Minuten und mit nur einem Handgriff aufgebaut sind.
Was die meisten Menschen jedoch vergessen, ist die Organisation, die mit dem Reisen mit einem Dachzelt einhergeht. Es ist die Organisation, die darüber entscheidet, ob du als flexibler Camper eine erlebnisreiche Zeit haben wirst, oder dich ständig mit einem Stapel an herumliegender Campingausrüstung herumschlagen musst.
Sobald du von Anfang an gut organisiert bist, kannst du auch ganz spontane Entscheidungen treffen, wie zum Beispiel einen kurzfristigen Stopp einzulegen, weil du müde bist oder einen ansprechenden Platz gefunden hast, der dir in diesem Moment zusagt. Auch das Aufbrechen am Morgen muss manchmal sehr schnell gehen, beispielsweise wenn es regnet oder der Platz nicht das ist, was du erwartet hast. Ordnung und Struktur können dieses um einiges erleichtern!
Ich kann (mit Stolz) sagen, dass wir so organisiert sind, dass wir in etwa 30 Minuten anhalten und zum Schlafen und Essen bereit sein können. Die Abreise am Morgen dauert rund 45 Minuten – ein leckeres Frühstück, eine gute Tasse Kaffee und das Geschirrspülen mit einbezogen! Das Geheimnis dahinter ist, die komplette Ausrüstung so zu strukturieren, dass du nichts auspacken musst. Das heißt, es ist von Vorteil wenn du nicht noch den ganzen Kofferraum ausräumen musst, um an den Campingtisch, die Badehose oder die Pfannen zum Kochen zu kommen. Das spart nicht nur enorm viel Arbeit und Zeit, sondern verringert auch die Gefahr vom aufkommenden Regen erwischt zu werden.
Quelle: Niko Caignie
Flexibilität: Stopps und Pausen einlegen
Vor allem wenn du einen längeren Aufenthalt mit dem Dachzelt eingeplant hast, ist ein weiterer essenzieller Aspekt des Reisens die Flexibilität. Jeder liebt es doch, die Umgebung zu erkunden, Neues zu entdecken, Abenteuer zu erleben und ganz nach Belieben den Ort zu wechseln. Wenn man allerdings auf längeren, mehrwöchigen Reisen unterwegs ist, braucht man zwischendurch manchmal eine Pause, um sich einige Tage niederzulassen und zurückzulegen. Wir planen oft einen kurzen Aufenthalt auf einem gemütlichen Campingplatz, um unsere Ausrüstung zu reparieren und zu pflegen, Sachen zu sortieren, Wäsche zu waschen, eine heiße Dusche zu nehmen, einzukaufen, die Zivilisation mal wieder zu genießen, wandern zu gehen und und und.
Dafür reicht in der Regel ein kleiner Campingplatz ohne großartig viele Einrichtungen. Gute Duschen, eine Waschmaschine und ein Fluss oder See zum Schwimmen sind mehr als genug. So eine Pause für mehrere Tage bietet sich optimal an, um etwas mehr Ausrüstung, wie Stühle, Wäscheleinen und Vorzelte herauszuholen, um den Aufenthalt etwas komfortabler und gemütlicher zu gestalten.
Quelle: Niko Caignie
Flexibel unterwegs: Dein Auto ist dein Haus
Beim Camping mit einem Dachzelt ist dein Auto quasi dein Haus! Es begleitet dich überall hin und erspart dir auf deiner Reise zum Beispiel zusätzliche Pack- und Auspackarbeiten. Wenn du die Umgebung erkunden oder einkaufen gehen möchtest, musst du nicht alles einpacken und 50 km weit zum nächsten Nationalpark schleppen, sondern hast dein Auto direkt dabei, was besonders angenehm ist, da man auf seiner Reise ja ohnehin etwas abschalten und entspannen will. Das ist einer der Hauptgründe, warum ein Anhänger mit Zelt auf dem Dach eine optimale Option ist.
Außerdem ist nicht nur der zusätzliche Platz praktisch, sondern auch die Möglichkeit, den Anhänger und das Zelt irgendwo stehen zu lassen und hinauszugehen, um etwas zu erkunden. Du reist morgens ab und kommst abends wieder zurück wann du willst. Alles ist genau so geblieben, wie du es verlassen hast. Du springst ganz einfach vom Autositz in den bequemen Sessel und bist bereit für ein gemütliches Lagerfeuer. Ich habe meinen Anhänger von Campwerk gekauft und mein eigenes Dachzelt darauf montiert, mit einigen kleinen Modifikationen, die auf meine Bedürfnisse abgestimmt sind. Wir haben auch eine Küche eingebaut, was es etwas einfacher macht, Essen für 4 Personen zwei oder drei Mal am Tag zuzubereiten!
Kleiner Tipp! Du verlierst zwar etwas an Flexibilität, wenn du auf den Schlammstraßen im Hinterland unterwegs ist, allerdings bekommst du dafür die extra Portion Outdoor-Spaß geboten, wenn du die gewöhnlichen Straßen verlässt und alle Nebenstraßen in der Umgebung erkundets!
Anhänger mit Dachzelt als Basislager (Quelle: Niko Caignie)
Der Anhänger ist zum Schlafen und Kochen – Das Auto für Ausrüstung & Erkundungen (Quelle: Niko Caignie)
Wetter: Was mache ich, wenn es regnet?
Zu guter Letzt: Was mache ich, wenn mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht? Trotz der ganzen Vorteile eines Dachzeltes muss beachtet werden, dass dieses zwar genug Platz und Stauraum für die ganze Familie bietet, allerdings kein Zelt in voller Größe ist. Das bedeutet also, wenn es unterwegs für mehrere Tage regnen sollte, steckst du in diesem kleinen, niedrigen Raum mit etwa 2 x 2 Metern fest. In unserem Fall mit 4 Personen!
Einige Stunden oder auch Tage kann man sich leicht beschäftigen, Spiele mit den Kindern spielen, schlafen und lesen, allerdings kann es nach längerer Zeit ganz schön nerven nur herum zu hocken. Falls dies der Fall sein sollte, könnt ihr entweder den Ort wechseln und euch sonnigere Plätze suchen oder aber ein Vorzelt oder Anbauzelt aufbauen, in dem ihr euch einige Zeit zusätzlich aufhalten könnt. Ich habe 2 Vorzelte am Auto installiert, die einen perfekten Schutz für Regentage bieten, aber vor Wind und Kälte ist man leider nicht geschützt.
Regenplan: Informiere dich vorab
Denk bei deiner Reise also daran, dir einen Regenplan zu machen! Denn ausgerechnet wenn es in Strömen regnet, möchte man am liebsten raus gehen, die Umgebung erkunden und sich einen besseren Zeitvertreib verschaffen, als an die Decke zu starren. Was auch empfehlenswert ist, sind nahelegende Restaurants, Museen oder Spieleinrichtungen, die bei schlechtem Wetter besucht werden können, um die Zeit in eurem Urlaub dennoch sinnvoll zu nutzen.
Fazit: Reisen mit Dachzelt
Das Reisen mit einem Dachzelt ist eine optimale, entspannte und erlebnisreiche Möglichkeit den Urlaub zu genießen. Allerdings kommt es dennoch auf wichtige Faktoren an, die deinen Urlaub beeinflussen können: Flexibilität, insbesondere dessen Mangel, eine gute Organisation und das Wetter sind die 3 Punkte, die von entscheidender Bedeutung sind. Trotz alledem hast du beim Reisen mit dem Dachzelt dein Zuhause immer dabei und kannst deine abenteuerliche und erlebnisreiche Zeit in der Natur so optimal ausnutzen. Falls Interesse besteht, solltest du dir jedoch vielleicht vorerst ein Dachzelt mieten bevor du dir eins kaufst, um zu sehen, ob es dir überhaupt gefällt und zusagt.
Ich könnte mir keine andere Art zu reisen vorstellen!
(Quelle: Niko Caignie)
Dieser Artikel beschreibt die Reiseerfahrungen und Tipps von Niko Caignie! Seinen Originalartikel „The rooftop tent way of life“ kannst du dir hier durchlesen: